Reformen des Insolvenz- und Restrukturierungsrechts begleiten uns seit Jahrzehnten. Die Folgen der aktuellen Pandemie werden Reformbestrebungen in vielen Ländern noch beschleunigen. Diese Reformprojekte sollten von Regelungsideen und bewährten Praktiken aus anderen Rechtsordnungen inspiriert werden. In diesem Beitrag erläutern wir die Struktur wichtiger Elemente eines Rechtsrahmens für Insolvenz- und Restrukturierungsverfahren, die für die weitere Entwicklung kohärenter und funktionaler Regeln für die Unternehmensrettung in Europa wesentlich sind. Der Beitrag basiert auf einem Bericht, der unter der Schirmherrschaft des European Law Institute im Jahr 2017 entstand. Die im Gesamtbericht behandelten Themengebiete decken eine Vielzahl von Fragen ab, die bei der Rettung finanziell angeschlagener Unternehmen entstehen, wobei nicht nur das Verfahren selbst, sondern auch dessen Akteure (Insolvenzverwalter, Sanierungsberater, Restrukturierungsbeauftragte, Mediatoren und Gerichte) betrachtet werden. Die Analyse führte zu 115 Empfehlungen (ebenfalls in dieser Ausgabe abgedruckt), die zu einem kohärenten, dynamischen, flexiblen und reaktionsfähigen Regelwerk im Insolvenz- und Restrukturierungsrecht in der gesamten EU führen sollen, das die Rettung von rentablen Unternehmen ermöglicht. [---]