Der im deutschen Sprachraum bekannteste lettische Jurist, Egils Levits, wurde 2019 zum Staatsoberhaupt seines Landes gewählt. Dies ist der Anlass, die Rechtsstellung des lettischen Staatspräsidenten näher zu untersuchen. Im Rahmen des lettischen Parlamentarismus kommen ihm v.a. repäsentative und protokollarische Aufgaben zu, aber bei der Auswahl des Regierungschefs hat er ein eigenes politisches Ermessen. Bemerkenswert ist, dass der Präsident die Auflösung des Parlaments nur vorschlagen kann: Die Entscheidung trifft das Volk, und wenn es dem Vorschlag des Präsidenten mehrheitlich nicht folgt, verliert der Präsident sein Amt.