In jüngerer Zeit hat die EU ihre Tätigkeiten im Bereich der inneren Sicherheit ausgeweitet. Eines der Haupttätigkeitsfelder ist dabei die Modernisierung der Kontrollen an den Schengen-Außengrenzen, die bislang weitgehend analog erfolgten, bei deren Durchführung künftig aber zunehmend auf digitalisierte Systeme zurückgegriffen wird. Als zentraler Baustein dieser digitalisierten Grenzkontrollarchitektur erscheint das Europäische Reiseinformations- und Genehmigungssystem (ETIAS). Es folgt dem Vorbild des US-amerikanischen ESTA und führt für die ca. 1,4 Mrd. Drittstaater, die bei Kurzaufenthalten von der Visumpflicht befreit sind, ab Ende 2022 zu einer Vorverlagerung der Grenzkontrollen. Der Beitrag skizziert die Funktionsweise dieses Systems und unterzieht es einer ersten Bewertung.