Investigativer Journalismus leistet zur Kontrolle von Wirtschaft und Politik einen erheblichen Beitrag. In dieser journalistischen „Königsdisziplin“ wird regelmäßig auf Informanten zurückgegriffen, deren Identität geheim bleiben soll. Für die zivilprozessuale Praxis folgt aus dieser Ausgangslage ein Dilemma: Die Medien trifft vor Gericht eine umfangreiche Darlegungslast für die Richtigkeit ihrer Berichterstattung, der sie nicht vollumfänglich genügen können, ohne ihre Quellen preiszugeben. Häufig tragen die Berichtenden die Beweislast und geraten wegen des Quellenschutzes in Beweisnot. Dieser Beitrag geht der Frage nach, wie ein hinreichender Schutz der Informanten sichergestellt werden kann, ohne die Rechtsschutzmöglichkeiten über Gebühr zu beschneiden.