Nachdem zunächst vor allem große Unternehmen im Blickpunkt des Europäischen Gesellschafts-rechts standen, liegt der Fokus jüngerer europäischer Reformdiskussionen verstärkt auf kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). Alle bisherigen Bemühungen zur Schaffung einer europäischen Rechtsform für geschlossene Kapitalgesellschaften, insbesondere die Verabschiedung der SPE-VO und der SUP-RiLi, sind jedoch gescheitert. Nunmehr haben Frankreich und Deutschland mit der „Societas Europaea Simplificata“ (SES) einen neuen Versuch unternommen. Mit dem vorliegenden Beitrag soll untersucht werden, welche Lösungsvorschläge für die regelungsbedürftigen Konflikt-felder (Gläubigerschutz, Minderheitenschutz) bzw. die auf dem Weg zu einer europaweit einheit-lichen Regelung immer wieder auftretenden Hindernisse (u. a. Arbeitnehmermitbestimmung) der französisch-deutsche Entwurf anbietet und wie die Chancen auf eine Ausweitung in der EU stehen.